Warum sind Bienenkrankheiten wichtig?
1. Es gibt jedes Jahr Völkerverluste und alle 3-5 Jahre
sogar höhere Verluste durch Bienenkrankheiten
2. Wir bekommen alle Jahre „neue“ Bienenkrankheiten
oder Parasiten: Varroa, Nosema ceranae,
Bienenviren, Kleiner Beutenkäfer?,
Tropilaelapsmilbe? ……
3. Gegen die meisten Bienenkrankheiten kann man gar
nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten
Bienenkrankheiten
behandeln
4. Es gibt gesetzliche Regelungen beim Umgang mit
Tierseuchen
Programm
1. Warum sind Bienenkrankheiten wichtig?
2. Wichtige Bienenkrankheiten
• Krankheitserreger, Diagnose, Schadbilder, Bekämpfung
3. Gesetzliche Bestimmungen (Tierseuchengesetz) und
Verhalten bei Bienenschäden
4. Abwehrmechanismen der Biene und des Bienenvolkes
gegenüber Krankheiten
5. Was kann der Imker tun, um Bienenkrankheiten zu
vermeiden?
Bienenkrankheiten
Krankheiten der erwachsenen BieneEinteilung der Bienenkrankheiten?
1. Nach Erregertyp
Viren, Bakterien, Pilze, Einzeller, Milben, Insekten etc.
2. Nach Bienen- bzw. Brutkrankheiten (+ „Schädlinge“)
z.B. Amerikanische Faulbrut (Brut), Nosemose (Bienen),
Wachsmotte
3. Nach der Bedeutung für den Imker
Varroa ist z.B. wichtiger als Kalkbrut
Bienenkrankheiten
4. Nach seuchenrechtlichen Gesichtspunkten
Amerikanische Faulbrut als wichtigste Bienenkrankheit ….
Nosemose: Schäden
• Lebensdauer der Bienen wird reduziert
• Flugfähigkeit (Heimfindevermögen) und Drüsenfunktionen
(Futtersaft!) beeinflusst.
• Wichtig:
Wie viele Bienen sind befallen?
Wie stark sind sie befallen?
In welchem Alter werden sie befallen?
• --> exakte Schadensschwellen noch nicht geklärt!
• Problem: Schwache Völker
Nosemose
Bekämpfung
Kein zugelassenes Bekämpfungsmittel verfügbar:
• Fumidil (Antibiotikum) in EU nicht zugelassen (Ausnahme
Spanien)
• Nosemack (altes Quecksilberpräparat) wenig sinnvoll
Vorbeugung
• Brutumsatz steigern
• Starke Völker
• Standort (Klima, Pollenversorgung)
• Keine Eiweiß-Zusatzfütterungen
• Befallene Völker + Schwächlinge auflösen
Bienenkrankheiten
Amöbenruhr
Bedeutung:
• Kann vor allem im Frühjahr zu Schäden führen ähnlich wie
Nosemose --> wird häufig nicht erkannt bzw. als „Nosema“
diagnostiziert, tritt auch häufig zusammen mit Nosemose auf
Erreger:
Die Amöbe Malpighamoeba mellificae PRELL (Einzeller = Protozoe)
Vorkommen:
in den Harnröhrchen (Malpighischen Gefäßen), am Ende des
Bienendarms vor.
Die Amöben bilden Dauerstadien (Zysten) und vegetative Stadien
(Vermehrungsstadium).
Bienenkrankheiten
Amöbenruhr
Bienenkrankheiten
Amöbenruhr
Krankheitssymptome
• Ähnlich wie bei Nosemose
• Durchfall mit dünnflüssigem, gelbem, ekelerregend
riechendem Kot
• Krabbler
• aufgetriebener Hinterleib
• verkotete Waben, Beuten, Stirn-und Flugbretter
Behandlung
• Kein Medikament verfügbar
• Vorbeugung und Hygiene!
Tracheenmilbe (Acarapiose)
• Früher verantwortlich für Winterverluste?
Wi d il i üb V B kä f i f
Bedeutung
• Wird teilweise über Varroa-Bekämpfung mit erfasst
(Ameisensäure, Thymol)
• An klimatisch ungünstigen Standorten ab und zu ein
Problem
• In manchen Regionen traten plötzlich Schäden auf: USA (vor
ca. 10 Jahren), Baden
• Ursachen für periodisches lokales Auftreten unbekannt
Diagnose & Krankheitsbild
• Krabbler ( merkwürdige Haltung des Hinterleibes, aufgebläht)
Tracheenmilbe
g g , g )
• Kotflecken in und auf der Beute.
• Schlechte Volksentwicklung, wenig Bienen.
• Untersuchung der vorderen Haupttracheen
Tracheenmilbe
Bekämpfung
Einige Varroa-Mittel wirksam:
• Ameisensäure
Tracheenmilbe
• Thymol
Vorbeugung
• Brutumsatz steigern
• Starke Völker
• Standort (Klima, Pollenversorgung)
• Befallene Völker + Schwächlinge auflösen
Krankheiten der BienenbrutSeptikämie (Blutkrankheit)
• Bisher wenig erforscht
• Bestimmte Bakterien (z.B. Pseudomonas apisepticus)
können über die Tracheen oder Intersegmentalhäute
eindringen und scheinen unter ungünstigen Bedingungen
pathogen zu werden.
• Führt zu Veränderungen der Hämolymphe (Bienenblut),
die sich eintrübt, teiweise Auflösung von Organen und
Muskulatur.
• Symptome können öhnlich wie bei Nosemose und
Amöbiose sein (Krabbler, Totenfall, z.T. Brutschäden,
schwache Völker etc.)
• Bakterien könnte im Zusammenspiel mit Parasiten
(Varroa!) leichter in die Biene geraten
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